Alles inklusive
Die Komödie „Alles inklusive“ kam 6. März 2014 in die deutschen Kinos und basiert auf den gleichnamigen Roman von Doris Dörrie. Im Roman wurde eine episodische Struktur verwendet, die auch im Film übernommen wurde. Das Hauptthema im Film ist eine Möglichkeit auf eine Veränderung, Bewegung und dem Entkommen des eigenen Schicksals. Im Leben muss nichts so bleiben, wie es ist. Jeder Mensch trägt Potenzial in sich, das eigene Leben zu bestimmen und sogar zu lenken. Über Jahre hat eine Frau um Liebe und Anerkennung ihrer Mutter gekämpft. Mit welchem Erfolg? Der Kampf wurde nie gewonnen, sondern einfach nur aufgegeben. Die Tochter hat sich mit dem Dasein abgefunden. Ist dies die Lösung für ein glückliches Leben?
Dauer: | 117 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 2014 |
Regie: | Doris Dörrie |
Produzenten: | Harry Kügler, Molly von Fürstenberg |
Hauptdarsteller: | Hannelore Elsner, Najda Uhl, Hinnerk Schönemann |
Nebendarsteller: | Axel Prahl, Peter Striebeck, Fabian Hinrichs, Juliane Köhler, Natalia Avelon |
Studio: | Constantin Film |
Sprachen: | Deutsch |
Alles inklusive – Besetzung, Regie und Drehorte
Regisseurin Doris Dörrie schrieb bereits den Roman zum Film „Alles inklusive„. Darauf basiert auch das Drehbuch. Selbst die einzelnen Handlungsstränge wurden übernommen. Nun führt sie Regie über eine Länge von 122 Minuten Spielfilmzeit. In die Kinos kam eine Version mit der Freigabe ab dem 12. Lebensjahr. Zuständig für den Schnitt waren Inez Regnier und Frank Müller.
Harald Kügler und Molly von Fürstenberg arbeiteten in der Produktion. Wofür die Firma Olga Film GmbH, Degeto Film und der Bayerische Rundfunk tatkräftig unter die Arme griffen. Drei Anstalten förderten finanziell die Herstellung von „Alles inklusive“. Kameramann Hanno Lentz filmte folgende Schauspieler: Die deutsche Fernsehschauspielerin Hannelore Elsner inszeniert den Charakter Ingrid. Nadja Uhl schlüpfte in die Rolle von Apple. Hinnerk Schönemann bekam eine Doppelrolle von Tim und Tina Birker. Axel Prahl ist als Helmut auf der Leinwand zu sehen. Peter Striebeck bringt Karl Birker zum Leben. Dazu folgen: Fabian Hinrichs, Robert Stadlober, Stefanie von Poser, Natalia Avelon, Paraschiva Dragus, Maria Happel, Juliane Köhler, Remedios Darkin und Elton Prince.
Handlung & Inhalt vom Film „Alles inklusive“
Ingrid erholt sich in einem Hotel in Torremolinos von ihrer Hüftgelenkoperation. Tochter Apple bezahlt für den Aufenthalt, weil die Mutter mittellos ist. Die Gegend hat sich so verändert. Damals, 1979, verbrachte Ingrid mit ihrer Tochter einen Urlaub im Zelt hier. Apple lief mit Bikini am Strand umher und sie zog mit anderen Hippies nackt umher. Allerdings begann sie damals mit einem Spießer in Badehose eine Affäre. Es war Karl Birker, der einen Sommerurlaub mit Frau und dem zwölfjährigen Tim im Ferienhaus der Familie, in Torremolinos, verbrachte. Kurz nachdem die Frau den Seitensprung merkt, nimmt sie sich das Leben.
Helmut, ein Krankenpfleger stammend aus Berlin, fordert Ingrid am Büffet auf, sich den Teller vollzuladen. Es ist doch alles Inklusive. Helmut umwirbt Ingrid und sie gibt nach.
Die transsexuelle Tina, bessert ihr Einkommen mit Pediküre auf, erkennt Ingrid nach der langen Zeit wieder. Sie hasst Ingrid, weil sie Schuld am Tod der Mutter trägt. Damals war Tina noch Tim. Eines Abends schläft Ingrid am Strand ein und wird von einem afrikanischen Bootsflüchtling geweckt. Er ist halb verdurstet und blutet am Fuß.
Mithilfe der Dunkelheit schafft sie den erschöpften Mann in ihr Hotelzimmer. Beim nächsten Frühstück unterstützt Helmut sie, für den Mann etwas Essen nach oben zu befördern. Tina kümmert sich später um den Fuß des Verletzten. Kurz darauf lassen sie den Flüchtling alleine im Zimmer und er verschwindet. Leider nimmt er noch Ingrids letztes Geld mit.
Auf dem Friedhof trifft Tina, am Grab der Mutter, auf Ingrid. Kurzentschlossen ohrfeigt sie Ingrid. Darauf verzeiht sie Ingrid die Affäre und nimmt sie mit zu ihrem Vater. Karl befindet sich in einem Seniorenheim in Torremolinos. Schon lange Zeit steht das damalige Ferienhaus „Casa Heike“ leer. Es ist zum Verkauf ausgeschrieben. Die Immobilienmaklerin Angie zeigt Ingrid das Haus.
Zu Hause in München trägt Apple den lahmenden Mops zum Tierarzt. Dr. Fellborn diagnostiziert einen Hüftschaden und schlägt eine Einschläferung vor. Dies trifft auf taube Ohren, denn sie sieht den Hund als ihren Therapeuten an. Statt auf ihn einzuschläfern, möchte sie mit einem Kredit eine Hüftoperation bezahlen. Die Operation schlägt fehl und Apple trägt den Hund nun vor dem Bauch in einer Trage. Selbst zur Arbeit nimmt sie ihn mit. Allerdings sorgt eine Moderatorin dafür, dass Apple entlassen wird. Apple und der Tierarzt kommen sich näher und es folgt eine Erzählung ihre schrecklichen Liebesbeziehungen. Apple gibt jedoch die Schuld ihrer Mutter. Angestiftet von der Hippie-Sorglosigkeit, mit Freizügigkeit traumatisiert, hatte sie nie Zeit für sie. Beiden landen im Bett, was aber im Desaster endet.
Im Anschluss an die Enttäuschung fliegt Apple nach Torremolinos zu der Mutter. Ingrid hat bereits mit Karl und Tina das leerstehende Haus besetzt. Tina trauert ihrer Freundin Pepa hinterher. Mit den gemeinsamen Ersparnissen hat sie sich nach Shanghai abgesetzt. Am Ende kommt es kurz zum Streit zwischen Mutter und Tochter. Dabei bilden sich weitere Paare: Tim und Apple, und Karl und Ingrid.
Fazit & Kritiken zum Film „Alles inklusive“
Der Konflikt zwischen Mutter und Tochter steht im Mittelpunkt des Films „Alles inklusive„. Als junge Hippifrau verwirklicht sich Ingrid selbst, aber ihre Tochter fühlt sich vernachlässigt. Später, als Erwachsene, gibt sie ihrer Mutter die Schuld an ihren unglücklichen Liebesbeziehungen. Die Regisseurin Doris Dörrie begnügt sich, in der Darstellung des Konflikts, auf eine primitive Küchenpsychologie mit dem Gegensatz zwischen Spießer und Hippie. Das Ergebnis ist keine ernstzunehmende Abrechnung mit der Generation der Eltern. Statt die Charaktere tiefgreifend zu belichten, setzt Doris Dörrie auf karikaturartige Übertreibungen. Ein Beispiel dafür ist der prollige Berliner Helmut. Nadja Uhl spielt ausgezeichnet, kann aber diese Lächerlichkeit nicht wettmachen.
Im Roman selbst erzählt Dörrie abwechselnd aus vier verschiedenen Perspektiven. Während Sie sich im Kinofilm auf die Sicht von Apple und Ingrid beschränkt. Der Zuschauer springt deswegen zwischen den Städten München und Torremolinos hin und her. Eigentlich war eine Tragikomödie gedacht, aber die gezeigten tragischen Ansätze wollen nicht zum Klamauk passen. Mit der Verfilmung des Romans bleibt Doris Dörrie dem eigenen Roman treu. Aber die Komödie ist thematisch überbelegt und etwas oberflächlich.