Molly’s Game – Alles auf eine Karte
Molly Bloom ist eine der besten Freestyle-Skifahrerinnen der USA und setzt alles auf ihre Teilnahme bei den olympischen Spielen von Salt Lake City 2002. Beim entscheidenden Qualifikationslauf jedoch finden dieser Traum und zugleich Mollys Profikarriere durch einen verheerenden Unfall ein abruptes Ende. Darunter leidet auch die Beziehung zu ihrem vom Ehrgeiz besessenen Vater, der sie schon von ihrer Kindheit an zum exzessiven Training gezwungen hatte.
Dauer: | 140 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 2018 |
Regie: | Aaron Sorkin |
Produzenten: | Amy Pascal, Mark Gordon |
Hauptdarsteller: | Jessica Chastain, Idris Elba |
Nebendarsteller: | Kevin Kostner, Michael Cera |
Studio: | STX Entertainment, Huayi Brothers Pictures, The Mark Gordon Company, Pascal Pictures, Entertainment One |
Sprachen: | Deutsch, English |
Molly geht nach Los Angeles, um sich eine einjährige Auszeit vor ihrem geplanten Jura-Studium zu gönnen. Um Geld zu verdienen arbeitet sie als Kellnerin und assistiert bald schon ihrem Chef bei der Durchführung von Untergrund-Pokertournieren, bei denen Hoolywood-Schauspielstars, Spitzensportler, Politiker und Manager vertreten sind. Gäste wie Tobey Maguire und Leonardo DiCaprio sind Stammkunden und die Einsätze gehen durch die Decke.
Molly’s Game – Besetzung, Regie und Drehorte
Auch wenn die Schauplätze von Molly‘s Game fast ausschließlich in New York und Los Angeles sind, hat der Film seine echten Wurzeln in Toronto, wo er 2016 gedreht und Ende 2017 am TIFF (Toronto International Film Festival) seine Premiere uraufgeführt wurde. Regisseur Aaron Sorkin hatte zuvor die Memoiren von Molly Bloom für den Film adaptiert. Der Film „Molly’s Game – Alles auf eine Karte“ sollte erst gänzlich von Sony produziert werden, bevor STX Entertainment die US-amerikanischen und Chinesischen Vertriebsrechte übernahm. Das Online-Poker inzwischen ein Liebling der Hollywood Industrie ist, zeigt nicht erst Aaron Sorkin. In den James Bond Filmen, zum Beispiel „Casino Royale„, gehören Poker-Szenen zum guten Repertoir und bestätigen den Hype nach dem beliebten Kartenspiel.
Die Rolle der Jugendlichen Hauptfigur Molly ging an Samantha Isler, die der Erwachsenen an niemand Geringeren als Jessica Chastain („X-Men: Dark Phoenix“, Es Kapitel 2“). Der Vater von Molly wurde von Kevin Kostner verkörpert, der brillante Brite Idris Elba übernahm die Rolle ihres Anwalts. Player X, ein namenlose Hoolywoodberühmtheit, die jedoch zweifellos auf Schauspieler Tobey Maguire anzielt, wurde von Michael Cera („Geständnisse – Confessions of a Dangerous Mind“, „Arrested Development“) gespielt.
Handlung & Inhalt vom Film „Molly’s Game – Alles auf eine Karte“
In Los Angeles beginnt Molly in einem Club zu kellnern, wo sie den großkotzigen Immobilienentwickler Dean Keith (Jeremy Strong) kennenlernt und durch ihn den Einstieg in die Pokerszene findet. Sie übernimmt seine Büroleitung und wird bald schon aktiv in seine Untergrund-Pokerspiele eingebaut. Für 10.000 Dollar Buy-In sind viele reiche Berühmtheiten mit von der Partie, und Molly verdient hübsche Summen Trinkgeld. Auch wenn sie von Natur aus keine Pokerspielerin ist, lernt sie schnell wie sie mit den Spielern umzugehen hat, um selbst zu profitieren. Besonders hat sie jedoch den erfolgreichsten Spieler, Player X, ins Auge gefasst und versucht ihn zu beeindrucken, indem sie neue Spieler in die Runde bringt.
Dean sieht nicht gerne dabei zu, wie Molly zunehmend mehr Kontrolle in der Spielleitung übernimmt und feuert sie schließlich. Molly läßt sich aber nicht so leicht unterkriegen und gründet mithilfe der bereits geknüpften Kontakte ihre eigenen Spielrunden. Sie mietet das Penthouse eines Hotels und stellt Personal zur Verstärkung ein. Zur Verbreitung der Nachricht über die neuen Pokerrunden wendet sie sich an das Mitarbeiter von Clubs und Casinos. Player X ist einer von vielen, die Deans Spielrunde verlassen, um Molly beizutreten. Sie wird zunehmend erfolgreicher und verdient immer mehr Geld, währenddessen Player X versucht sie dazu zu bewegen, den Grundeinsatz zu erhöhen. Der konservative, talentierte Spieler Harlan Eustice tritt Mollys Runde bei. Eines Abends, nachdem Harlan eine Hand gegenüber den erfahrungsgemäß schlechtesten Spieler der Runde verliert, wird er zunehmend unvorsichtig und verliert eine Menge Geld. Molly findet später heraus dass Player X, der es mehr genießt Leute zu ruinieren als dass er Spaß am Spiel hat, Harlan noch unterstützt hat, um ihn möglichst lange am Tisch zu behalten. Molly stellt ihn zur Rede und kritisiert seine unfairen Praktiken vehement, weshalb Player X die Spielrunde verlässt und einige mit sich nimmt.
Molly zieht nach New York in der Hoffnung, dort eine neue Untergrund-Pokerrunde aufzuziehen. Schon bald hat sie genug betuchte New Yorker geködert, um mehrere Spiele wöchentlich abzuhalten. Obgleich der Erfolg nicht nachlässt, fürchtet Molly, nicht genügend Geld zu verdienen um ihre Verluste im Fall einer Zahlungsunfähigkeit zu decken. Ihr Dealer überzeugt sie, bei großen Pots einen Prozentsatz einzubehalten um somit ihre Verluste zu decken, doch gleichzeitig macht dies ihr Unterfangen zu einer illegalen Glücksspieloperation. Einer ihrer kalifornischen Kontakte wird angeklagt ein Schneeballsystem zu betreiben, weshalb Molly im Rahmen der Ermittlungen zu den Personalien ihrer Spieler befragt wird.
Dazu wird sie durch die zermürbenden Nächte zunehmend drogensüchtig. Mittlerweile beteiligen sich wohlhabende Mitglieder der russischen Mafia an ihren Abenden, und italienische Mafiosis kommen auf sie zu und bieten sich als Geldeintreiber an. Nachdem sie dies ablehnt, wird sie zu Hause überfallen und mit vorgehaltener Waffe darüber unterrichtet, dass das Leben ihrer Mutter in Gefahr sei. Einem eingeschleusten Informanten zum Dank findet bei einer ihrer Pokerrunden eine Razzia durch das FBI statt. Mollys Vermögen wird beschlagnahmt, und sie zieht zurück zu ihrer Mutter.
Zwei Jahre später hat Molly ein Buch veröffentlicht, in dem sie ein paar Namen ihrer ehemaligen Spieler preisgibt. Sie wird vom FBI für ihre illegalen Machenschaften mit der Mafia verhaftet. Sie wendet sich an den New Yorker Staranwalt Charlie Jaffey. Trotz anfänglicher Zweifel gewinnt sie ihn auf ihre Seite, als versteht, dass ihr der Schutz unschuldiger Leute immer ein Anliegen gewesen war. Auch ihr Vater Larry kommt in der Hoffnung, sich mit ihr zu versöhnen, nach New York. Er gesteht sie unrecht behandelt zu haben, da sie über seine Liebesaffären im Bilde war. Charlie liest ihr Buch und willigt ein sie zu verteidigen. Er findet, sie habe nicht ausreichend verbrochen, um im Gefängnis zu landen.
Charlie erzielt ein Angebot, bei dem Mollys Straffreiheit bewahrt würde und sie ihr Geld im Eintausch gegen ihre Festplatten und digitalen Aufnahmen der Spiele behalten dürfte. Aus Angst, die Identität ihrer Spieler preiszugeben, lehnt Molly diesen Deal ab und plädiert auf schuldig. Der Richter entscheidet sie hätte keine ernsthaften Delikte verübt und verurteilt sie zu 200 Stunden gemeinnütziger Arbeit, einem Jahr Bewährung und einer Strafe von 200.000 Dollar.
Fazit & Kritiken zum Film „Molly’s Game – Alles auf eine Karte“
Die Memoiren von Molly Bloom wurden von Aaron Sorkin mit „Molly’s Game – Alles auf eine Karte“ für die Leinwand adaptiert. Einige Details wurden dementsprechend für die Dramatik des Filmverlaufs verändert, so wie der verheerende Unfall der Mollys Karriere beendet haben soll. In Realität hatte sie zwar einen gravierenden Unfall als sie 12 Jahre alt war, beendete aber ihre Karriere aus freien Stücken. Doch solche Änderungen gehören zu jeder Hollywood Buchverfilmung mit dazu.
Das Skript und die schauspielerische Leistung der Besetzung sind sehr gut, nur fehlt den Dialogen teils das gewisse Etwas. Auch werden Szenen ohne Dialoge von der Protagonistin aus dem Off kommentiert und man fühlt sich vom Wortschwall etwas überwältigt, zumal alles Erzählte auch am Bildschirm zu sehen ist. Sorkin ist eben mehr ein Mann des Textes als des Bildes. Es fehlt dazu ein wenig der genaue Blick auf die nächtliche Welt der überwiegend machistischen Pokerfanatiker. Im Poker Film gibt es drei Ebenen, eine sportliche, die des Pokerns und die des Gerichtsprozesses. Im letzteren wird Molly leicht überzogen als eine heroische Verfechterin der Gerechtigkeit stilisiert.
Unterm Strich ist das Regiedebüt von Aaron Sorkin ein Erfolg. Die Geschichte alleine ist schön verrückt und zugleich realitätsnah, und das erstklassige Skript in Verbindung mit den hochkarätigen Darstellern garantiert einen spannenden Filmabend.