Snowdance Filmfestival
Es gibt weltweit enorm viele Filmfestivals, die mal mehr und mal weniger bekannt sind. Beim Snowdance Filmfestival handelt es sich zwar um eine noch recht junge Veranstaltung, die aber schon über eine gute internationale Reputation verfügt.
Beim Snowdance Independent Film Festival, wie es vollständig heißt, handelt es sich um ein Filmfestival aus Deutschland. Es wurde erst 2014 gegründet und widmet sich sowohl Kurz- als auch Langfilmen, die größtenteils unabhängig produziert worden sind. Vorgestellt werden also nicht die großen Blockbuster, hinter denen enorme Budgets stecken, sondern auch kleinere Produktionen, um diesen eine Plattform zu bieten. Mitbegründer vom Snowdance Independent Film Festival ist Heiner Lauterbach, der in den ersten Jahren auch Schirmherr der Veranstaltung gewesen war. Seit 2018 wechseln die Schirmherren. Es findet jedoch stets im Gründungsort Landsberg am Lech statt.
Noch junges Filmfestival in Deutschland
Filmfestivals weltweit sind natürlich keine neue Erscheinung. Gerade die sehr bekannten Festivals gibt es schon seit vielen Jahrzehnten. Auch in Deutschland gibt es eine lange Tradition von diesen Kulturveranstaltungen, in denen das Medium Film ganz in den Mittelpunkt rückt. Ob nun in Langspielform oder auch mit Kurzfilmen. Es gibt eine ganze Reihe von Festivals in Deutschland, von denen viele eher unbekannt sind, andere hingegen auch international einen guten Ruf genießen. Das Snowdance Filmfestival hat durchaus schon einige Anerkennung erfahren, obschon es noch so jung ist.
Vor allem in den fünfziger Jahren haben sich viele Filmfestivals in Deutschland gegründet. Die Berlinale ist dabei nicht nur das bekannteste Filmfestival aus Deutschland, sondern auch eines der ältesten. Die Berlinale fand erstmals schon 1951 statt und ist auch heute noch ganz groß im Rennen. Oftmals spezialisieren sich die Veranstaltungen auf bestimmte Genres, Stilrichtungen oder Arten der Produktionen. So auch das Snowdance Festival, das den Blick auf eher unabhängig geschaffene Produktionen lenkt.
Weitere bekannte Filmfestivals aus Deutschland sind beispielsweise das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg, das es seit 1952 gibt. Oder auch die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen. Es gibt ganz unterschiedliche Arten, beispielsweise auch das Filmfestival Leipzig, das sich auf Animations- und Dokumentarfilme spezialisiert hat und schon seit 1955 existiert. Einteilen lassen sich die Festivals nicht nur nach den gezeigten Filmen, sondern auch gut nach den Monaten. Traditionell finden die Festivals immer in einem bestimmten Monat des Jahres statt. Im Falle des Snowdance Festivals ist es meist die Zeit um Januar und Februar herum.
Die Gründung des Snowdance Independent Film Festivals
Das Snowdance Festival wurde 2014 in Landsberg am Lech gegründet und findet seitdem jährlich dort statt. Es konnte sich in den ersten Jahren seines Bestehens bereits einen guten Ruf erarbeitet, was auch an den prominenten Schauspielern und Filmschaffenden liegt, die als Mitbegründer genannt werden müssen oder aber in den folgenden Jahren immer wieder in Landsberg am Lech mit dabei gewesen sind. Mitbegründer des Festivals ist der deutsche bekannte Schauspieler Heiner Lauterbach, der in den ersten Jahren auch als Schirmherr fungierte. Ebenfalls zu den Gründern zählt Film- und Fernsehregisseur Thomas Bohn. 2018 wurde Bohn Direkter des Festivals.
Womöglich fällt es Filmfans ohnehin auf, dass der Name der Veranstaltung Ähnlichkeiten zu einem anderen bekannten Festival hat. Nicht grundlos erinnert der Name an das Sundance Filmfestival, dass 1978 unter anderem von Robert Redford gegründet worden ist und heute als eines der bekanntesten Filmfestivals der Welt gilt. In Landsberg hat man sich das Sundance zum Vorbild genommen, was sich auch im Namen widerspiegelt. Von Anfang an ging es darum, dass internationale und unabhängige Filme vorgestellt werden. Gemeint sind also Filme, die ohne großes Budget auskommen oder nicht klassisch von Produzenten finanziert werden. Seit 2018 ist Heiner Lauterbach nicht mehr Schirmherr des Festivals. Über die Jahre gab es immer wieder bekannte Persönlichkeiten, die das Festival aufsuchten. Dazu gehören Nora Tschirner, Ursula Karven, Axel Milberg und auch Til Schweiger.
Rückblick auf die bisherigen Snowdance Filmfestivals
Wie auch auf anderen Festivals werden auf dem Snowdance Filmfestival Preise in verschiedenen Kategorien vergeben. Sechs Kategorien stehen zur Auswahl, in denen Preise vergeben werden, die mit kleineren Geldbeträgen dotiert sind. Das sind der “Snowdance Award for the best feature film” und auch der “Snowdance Award for the best documentary”. Weitere Preise sind für “the best Short Film”, “the best Social Spot”, “the best direction” und auch “the best script”. Wer teilnehmen will, muss seinen Film einige Monate zuvor einreichen. Geschickt werden können beispielsweise DVDs oder BluRays, jedoch keine weiteren Informationen zum Film selbst.
Seit 2014 ist Thomas Bohn der Leiter des Festivals. In den Jahren 2014 bis 2017 ist Heiner Lauterbach Schirmherr gewesen. Seitdem wechselte die Schirmherrschaft in jedem Jahr. 2018 trug sie Götz Otto, danach Ulrike Folkerts. In 2020 ging die Schirmherrschaft an den deutschen Schauspieler Max Tidorf. Über die Jahre haben verschiedene Filme die Preise einheimsen können. In 2019 ging der Preis für den besten Spielfilm an das Werk “The Reverse Diaries” von Filmemacher Shin Sonoda aus Japan. “The Demon Disease” wurde in dem Jahr als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet.
Für das Festival 2020 gab es 350 Filme, die aus 45 Ländern stammten. Daraus wurden 20 Langfilme ausgewählt, die schließlich auf dem Festival gezeigt wurden. Der Film “The Worst Thing (To Germany, With Love)“ wurde 2020 als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. Weitere Filme, die in diesem Jahr gezeigt wurden, waren die Dokumentation “2030”, der Science-Fiction Film “A Living Dog” oder auch die Tragikomödie “All I never wanted”. Auf der Webseite des Snowdance Filmfestivals kann man sich über die gezeigten Filme des aktuellen Jahres informieren. Auch über die Spielzeiten, während das Festival läuft.
Das Kino der Independent Filme
Das Snowdance Filmfestival ist auf Independent Filme ausgelegt. Doch was genau versteht man eigentlich unter diesem Begriff, der immer wieder im Zusammenhang mit Filmen genannt wird? Im Grunde sagt es der Name bereits aus, dass es sich um unabhängige Filme handelt. Für gewöhnlich ist damit gemeint, dass hinter der Produktion kein großes Studio bzw. Budget steht. Doch gerade in der Budgetfrage gibt es auch große Unterschiede. Es gibt Independent Filme, die mit wenigen tausend Dollar produziert werden, andere verschlingen mehrere Millionen Dollar.
Klassischerweise hängen Independent Filme auch immer mit der Art der Vermarktung zusammen bzw. spielt das in die Finanzierung mit rein. Bei der klassischen Finanzierung wird viel Eigenkapital in die Hand genommen oder auch Kredite. Heute werden Independent Filme auch so finanziert, dass die Verwertungsrechte bereits im Vorfeld verkauft werden und meist auch auf ausländischen Märkten. Daher hängen die Filme auch immer sehr eng mit den jeweiligen Festivals zusammen. Beispielsweise auch den Internationalen Filmfestspielen in Cannes.
Aus Sicht der Filmemacher solcher Filme sind die Filmfestivals, zu denen auch seit einigen Jahren das Snowdance Festival gehört, mehr als nur eine Gelegenheit gesehen zu werden. Erst durch solche Festivals werden viele Produktionen überhaupt erst möglich, die sonst nie das Licht der Welt erblickt hätten. Inhaltlich sind Independent Filme kaum exakt zu klassifizieren. Es gibt ganz unterschiedliche Genres und sowohl Lang- als auch Kurzfilme.
Fazit zu Snowdance Filmfestival
Auch wenn das Snowdance Independent Film Festival erst 2014 gegründet worden ist, konnte es sich schnell einen Namen machen und international einen guten Ruf aufbauen. Mehrere hundert Filme stehen jährlich zur Auswahl, die dann auch von der Jury ausgezeichnet werden. Es gibt unterschiedliche Kategorien, die für Independent Filmer besonders wichtig sind. Das Festival wurde nach dem Vorbild des Sundance Festivals geschaffen und Schauspieler wie Heiner Lauterbach, Till Schweiger aus „Oh, wie schön ist Panama“ oder auch Nora Tschirner haben zusätzlich dafür gesorgt, dass es zu einem wichtigen Filmfestival in Deutschland werden konnte. Auch international gewinnt das Snowdance immer mehr an Bedeutung.